Sonntag, 14. November 2010

Der Künstler Curt Beckmann in Altona Nord


Skulpturen Altona Nord auf einer größeren Karte anzeigen

Curt Beckmann, "Frauenakt" und „zwei Jünglinge“ in der Düppelstraße, Ecke Koldingstraße

Aktuelle Bilder von mir von diesen Skulpturen gibt es  Hier


August 2011 Aktion: Kunst am Haus wir packen aus

unverhüllt und ungereinigt



Bild bei Flickr.com mit Standort (Geotag)


Im Sommer kaum durch die davorstehenden Bäume zu sehen befindet sich an der Ecke Koldingstraße Düppelstraße eine Frauenakt von Curt Beckmann und in der Passage darunter noch ein Steinrelief „Zwei Jünglinge“. In der Publikation der Saga (Kunst in unserer Nachbarschaft, Druck Saga Hamburg, 1976) werden beide Kunstwerke mit dem Datum 1926 geführt. Auf der Homepage von Curt und Barbette Beckmann und auf dem Schild an der Fassade ist jedoch als Entstehungsdatum 1952 genannt.

Wer war nun der Künstler Curt Beckmann? Curt Beckmann war ein guter Freund von Wolfgang Borchert der seine Hauptfigur in seinem Drama „ Draußen vor der Tür“ nach seinem Freund benannt hat. Kurt Beckmann wurde 1991 in Solingen geboren und studierte an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschüler bei Prof. Hubert Netzer und Prof. Langer. Er war Mitglied in verschiedensten Künstlerbünden wie der Rheinischen Sezession, dem westdeutschen Künstlerbund, Künstlerverein Malkasten und dem deutschen Künstlerbund, der  1936 verboten wurde.

Curt Beckmann war zwei Mal verheiratet und hatte sechs KZum inder. Eine seiner Frauen war die Malerin Babette Beckmann.
Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen, viele davon in Düsseldorf,  gezeigt. Nach dem Krieg lebte er eine Zeitlang in Hamburg Altsterdorf, wo er mit Trümmersteinen ein Haus erreichten wollte, was ihm aber nicht genehmigt wurde.

Mit einigen Werken ist Curt Beckmann auch in Hamburg vertreten. Bereits im Jahr 1949 kaufte die Kunsthalle Hamburg eine lebensgroße Skulptur aus Muschelkalkstein an, die im Innocentiapark aufgestellt wurde.

 Der Spiegel schriebe 1948 in der 48 Ausgabe über den Künstler Curt Beckmann unter dem Titel: „Schlag um Schlag ein Mädchen“

Dort heißt es:
Die jüngste Arbeit ist eine fast lebensgroße Mädchenfigur aus Muschelkalkstein. Bei der Ausstellung in Beckmanns säulengetragenem, aber kohlenarmen Wohn-, Schlaf- und Ausstellungsraum erregte sie zusammen mit anderen Plastiken die das Interesse des Hamburger Kunsthallendirektors Heyse.
Von dem  20-Zentner Block, aus dem das Muschelkalkmädchen entstanden ist hat Beckmann zehn Zentner Stein ausgehauen.

Weiter wird in dem Artikel erläutert dass Beckmann einer der wenigen Bildhauer sei die ihre Skulpturen direkt aus dem Stein hauen sondern nach „Bewegungsskizzen nach der Natur“ arbeitet. Von Gipsmodellen seiner späteren Skulpturen hielt er nicht viel. Über seine „Richtung“ schreibt der Spiegel 1948 dass sich diese nur schwer einordnen ließe. Er könne selbst seinen Stil nicht benennen. Dem Künstler ginge es darum den „beseelten Ausdruck der Natur“ zu finden und diesen ohne „ismus“ auf den Stein zu übertragen.

Soweit ein kleiner Exkurs zu den Anfängen seiner Bildhauer Karriere.
1951 wurde ein Knabenrelief von Ihm im Stadtpark Hamburg und die Gestaltung des Friedhofseingangs Finkenwerder, ein Muschelkalkrelief, im Auftrag des Gartenbauamts Hamburg errichtet. 1952 folgten dann die beiden Kunstwerke im Stadtteil Altona Nord im Auftrag der Saga.
Nach dem Anfang der fünfziger Jahre finden sich die Resultate des künstlerischen Schaffens von Curt Beckmann wieder vorwiegend im Rheinland. Düsseldorf, Duisburg und Solingen sind Städte in denen mehrfach Ausstellungen von Curt Beckmann zu sehen waren.
Curt Beckmann konnte in den fünfziger und sechziger Jahren mehrfach 1 Preise bei öffentlichen Wettbewerben wie z.B.  für die Gedenkstätte Heiligenhaus (1956) oder die Fassadengestaltung der Immanuelkirche in Düsseldorf gewinnen (1964)

Immanuelkirche in Düsseldorf










Bis zu seinem Tod 1970 blieb Curt Beckmann den figürlichen Darstellungen treu. Wichtige öffentliche Aufträge waren z.B. die Gestaltung von  Autobahnraststätten mit einem „sitzendem Knaben“ (1965, Bonn Beuel), eine „weibliche Figur“ an der Raststätte Talsperre Remscheid (1967) oder auch eine „Bärengruppe“ an der Raststätte Wuppertal Sonnborn (1970)
Bärengruppe










Die zweite Frau von Carl Beckmann, die Malerin Barbette Beckemann verstarb am 11 Mai 2011.

Das gab ihr Sohn Matthias Beckmann jetzt gegenüber der dpa bekannt. Beckmann wurde 91 Jahre alt.

Die Künstlerin porträtierte in ihren Arbeiten viele prominente Persönlichkeiten wie unter anderem Joseph Beuys, Drafi Deutscher oder auch Norbert Blüm.

Auch das Bundesinnenministerium besitzt einige Arbeiten der Düsseldorfer Künstlerin. 1946 heiratete sie den Bildhauer Curt Beckmann. 

 Quelle: shortnews


Seit 1952 arbeitete die gebürtige Hamburgerin, die in der Hansestadt und in München studiert hatte, als Künstlerin in Düsseldorf. Beckmann war unter anderem in der Großen Düsseldorfer Kunstaustellung, im Künstlerverein Malkasten sowie bei Modernen Kunst Galerie Ketterer in München vertreten. Werke von ihr befinden sich unter anderem im Besitz des Bundesinnenministeriums. Die Tochter eines Hamburger Anwaltes war seit 1946 mit dem Bildhauer Curt Beckmann (1901-1970) verheiratet.

 Quelle: Ruhr Nachrichten 

Weiterer Artikel zum Tod von Babette Beckmann im Solinger Tageblatt

Bild von Babette Beckmann

Biographie von Babette Beckmann auf der Homepage von Babette und Curt Beckmann.

Quellen für diesen Artikel
Kunst in unserer Nachbarschaft. Saga 1976

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